Pay2Win – Definition

Viele Spiele bzw. Spielebetreiber gehen heutzutage den Weg des Free2Play. Es ist verständlich da man schlussendlich das Spiel nur runterladen muss und es direkt ausprobieren kann, sprich die finanzielle Einstiegshürde liegt bei 0 Euro.

Cashshop
Item-Shop in Dungeons&Dragons Neverwinter

Allerdings kann es passieren das man sich später im Netz einer Pay2Win-Falle wieder findet. Aus diesem Grund werde ich Spiele nicht nur anhand ihrer üblichen Kriterien bewerten, sondern auch anhand des jeweiligen Free2Play- bzw. finanziellen Konzeptes. Mir ist persönlich bewusst das der Spielbetreiber auch nur versucht über die Runden zu kommen und sein Geld zu verdienen, doch gerade im Free2Play-Sektor passiert das viel zu oft auf Kosten des Kunden. Hier im folgenden nun meine Definition ab wann ein Spiel für mich Pay2Win ist bzw. in diese Richtung rückt, damit du (der geneigte Leser) die Bewertung meiner Rezensionen besser verstehst:

Unter Pay2Win verstehe ich wenn es eine eingebaute Mechanik im Spiel gibt die mit dem eigentlichen Kontext im Spiel nichts zu tun hat und nur existiert um den Fortschritt des Spielers zu blockieren und nur umgangen werden kann wenn man Geld ausgibt anstatt das Spiel wirklich spielt. Dies kann sich verschärfen wenn der Freeplayer gegenüber den Payplayer in direkter Konkurrenz steht, wie Beispielsweise PvP (Spieler gegen Spieler). Ferner handelt es sich bei diesem Punkt um keinen Pay2Win Aspekt wenn der Fortschritt kosmetischer Natur ist oder nur verschiedene Aspekte des Spiels freischaltet.

Beispiel: Erfolgt das Freischalten einer neuen Klasse/Gegenstand innerhalb einer speziellen Quest die als sehr aufwendig erachtet werden kann und daher viel Zeit kostet (mehrere Tage) und man kann Geld ausgeben um mit dieser Klasse/Gegenstand zu spielen während die Klasse/Gegenstand nicht direkt Besser ist sondern nur anders (anderer Spielstil) dann wird dies unter dieser Definition nicht als Pay2Win erachtet.

Ähnliche Mechaniken die als Pay2Win von mir angesehen werden ist das beschränken anderer Subsysteme beispielsweise das beschränken von Inventarplätzen und das Freischalten/Erweitern dieser nur mittels Geld, sofern diese den insgesamten Fortschritt behindern ohne eine gewisse Kompensation oder Ausweichmöglichkeit bieten oder der Betreiber in seinem System absichtlich eine Menge „Trash-Items“ generiert nur um den Inventarplatz so schnell wie möglich zu belegen und damit dem Spieler eine Notwendigkeit dafür zu suggerieren die es so nicht geben würde bzw. eigentlich nicht gibt würde das System diese Schrott-Gegenstände nicht erschaffen.

Kurzzeitige Booster die man Einkaufen kann, wie Beispielsweise +50% mehr Erfahrung für 1 Stunde oder mehr Spielgeldwährung werden nicht als Pay2Win angesehen sondern als Pay4Convenience man bezahlt also für eine kurzzeitig Annehmlichkeit im Spiel um sich etwas Zeit zu sparen.

Schatzladen
Schatzladen-Lotto?

Schatzladen oder sonstige Mechaniken die in einem Spiel das Glücksspiel forcieren werden ebenfalls kritisch begutachtet. Es kommt dabei aber immer auf den jeweiligen Fall an ob es sich hierbei um eine Pay2Win-Mechanik handelt. Handelt es sich um die einzige Einnahmequelle und in Schatzladen befinden sich nur nach dem Zufall kosmetische Gegenstände dann handelt es sich nicht um Pay2Win da hier keinerlei Macht gegen Geld gekauft wird.

Erhält man aber in der Schatzlade einen der besten Gegenstände einer Kategorie im gesamten Spiel und bekommt ihn nur dort, gegen echtes Geld und einer minimalen Chance auf Gewinn dann ist dies eher eine Pay2Win-Mechanik, da der Betreiber hier eine Mechanik mit der Absicht ins Spiel gebracht hat um den Kunden auf effizienteste Weise zu schröpfen und keinerlei Mehrwert für das Spiel bietet.

Ferner wird auch im Kontext dieser Bewertung die Geldmenge in Betracht gezogentraffic-light die man für den Free2Play-Titel ausgibt. Es macht also einen Unterschied ob man nur 1-5 Euro ausgibt oder 10-50+ Euro und ob die ausgegebene Geldmenge irgendwie gedeckelt wird, also ob man unendlich viel Geld mit einem Linear verlaufenden Erfolg im Spiel investieren kann oder ob irgendwann eine Mechanik zu tragen kommt die dies verhindert um Beispielsweise den eigenen Kunden zu schützen und auf Nachhaltigkeit zu setzen oder ob es sogar absichtlich Mechaniken gibt die einem Spieler suggerieren wenn er noch mehr Geld ausgibt gelangt er direkt in eine bessere „Belohnungskategorie“ wo er noch effizienter Geld ausgeben kann.

Die Bewertung ob ein Spiel eine Pay2Win-Falle ist oder echtes Free2Play ist, wird anhand eines Ampelsystems festgelegt. Grün für echtes Free2Play und rot für Pay2Win. Gelb steht für Spiele die sich hart an der Grenze zum Pay2Win bewegen. Man kann auch sagen das es sich hierbei um Pay2Win-Spiele handelt aber entweder die Mechaniken umgangen werden können oder das Zeit-Investment bis man an eine Pay2Win-Mechanik stößt so hoch ist das reguläres spielen innerhalb eines täglichen Zeitfensters immer noch gewährleistet ist.


Teile den Beitrag

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

20 + 4 =